Die Misteltherapie gewinnt bei Krebs immer mehr an Bedeutung
Die Therapie mit der europäischen Mistel (Viscum Album = weißbeerige Mistel) hat schon eine lange Geschichte hinter sich und geht bis auf Hippokrates (460 vor Chr.) zurück. Oft mit viel Mystik umgeben hat man seitdem die Misteltherapie zur Heilung aller möglichen Erkrankungen genutzt. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, hat als erster 1917 mit der Misteltherapie bei Krebs angefangen. Er kam auf diese Idee weil Mistel und Krebs ein ähnliches Wachstumsverhalten haben.
Die Mistel ist ein immergrüner Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen. Die Mistel weist beim Wachsen gegenüber anderen Pflanzen einige Besonderheiten auf. Die Mistel hat keine bevorzugte Wachstumsrichtung und die Blätter richten sich nicht nach der Sonne, sondern formen sich zu einem runden Busch. Bei der Mistel sind beide Blattseiten gleich, es gibt keine Unterschiede zwischen der Ober- oder Unterseite. Die Mistel hat ein ausgeprägtes Eigenleben und blüht und bildet Früchte unabhängig von den Jahreszeiten. Die Mistel bezieht Wasser und Mineralstoffe über den Wirtsbaum. Dabei wird der Wirtsbaum nicht geschädigt. Nährstoffe erzeugt die Mistel selber in ihren Blättern mittels Photosynthese.
Heutzutage gewinnt die Misteltherapie in der komplementären Krebsbehandlung immer mehr an Bedeutung. Sehr oft wird die Misteltherapie zur Ergänzung von Therapien aus der konventionellen Onkologie genutzt. Über 2000 Studien belegen die Wirkung einer Misteltherapie. In niedrigen Dosen wird die körpereigene Abwehr gegenüber Krebs gestärkt. In höheren Dosen sieht man bei mehreren Tumorarten eine direkte krebszelltötende Wirkung ohne das die gesunden Zellen geschädigt werden. Alle durchgeführten Studien beziehen sich auf eine Misteltherapie mittels subkutaner (unter der Haut) Injektionen.